Torx Schrauben

Torx ist der letzte Schrei auf dem Shcraubenmarkt, aber wieso soll und kann es die Kreuzschraube ersetzen?

Entgegen dem fortschrittlichen System von Phillips (PZ Schraubenköpfe) ist Torx ein fast primitives System. Denn der PZ Schraubenantrieb war ja so gestaltet, dass er für eine Drehmomentsbegrenzung sorgt und so die Schraube am Abbrechen bei zu großer Belastung hindert. Torx ist also modern, aber nicht innovativ, trotzdem entspricht es den Anforderungen der modernen Welt besser als das Pozidriv System vom Phillips. Torx möchte genau das Gegenteil erreichen, es soll so viel Drehmoment wie möglich übertragen werden, es gibt also keine künstliche Beschränkung. Deshalb gibt es nichts Besseres als Torx-Bit, wenn man mit Akkuschraubern schraubt. Das geniale dabei: Anstelle das Drehmoment über den Schraubkopf abzusichern, findet die Begrenzung stattdessen im Werkzeug statt! Heute übernehmen nämlich die Software im Akkuschrauber die Aufgabe der Drehmomentsbegrenzung, die Schrauben selber müssen dies nicht mehr vollbringen.

Andere positive Eigenschaften von Torx

Wie den meisten aufgefallen sein dürfte nutzt Torx 6 anstelle von 4 Flanken wie es noch beim Pozidriv üblich war. Der Sinn dahinter ist die Zahl der nötigen Drehungen zu verringern bis das Bit in das Schraubengetriebe rutschen kann. Bei 4 Flanken muss das Bit maximal eine Viertel-Drehung zurück legen, werden hingegen 6 Flanken genutzt verkleinert sich die maximale Drehung auf eine Sechstel-Drehung. Bei einem normalen Schlitzschrauben ist die Drehung mit ½ Drehungen am weitesten, von daher stellen die Torx also einen enormen Zugewinn auf diesem Gebiet dar.

Ein anderer Vorteil der Torx-Schrauben (der andere Personen vielleicht stört) ist folgender: Nur ein einziges Bit im Set ist passend für eine bestimmte Torx. Da sich bei Torx der Bit-Kopf nicht verjüngt sowie bei PS und PH, können zu große Bits nicht mehr halb reingesteckt werden, um dann doch noch die Schraube zu drehen (mit größerer Gefahr des Rausrutschens).  Deshalb ist es fast nicht Machbar ein zu großen Torx in eine zu kleine Schraube zu stecken. Der Vorteil ist der verbesserte Schutz der Schraube, denn ein nur halb passender Schrauberkopf kann diese so ausfransen, dass sie unbrauchbar wird.

Wenn wir daraus ein Resümee ziehen, ergeben sich drei Vorteile wieso die Torx besser machen als den herkömmlichen PZ Kopf. Ersten ich habe mit Torx Schrauben eine maximale Drehmomentübertragung, das ist wichtig und nützlich bei der Verwendung von Akkubohrern. Zweitens sorgen die sechs Flanken dafür, dass der Schrauber nur noch minimal gedreht werden muss, um den Bit in den Schraubkopf zu bringen und Drittens passen nur noch die wirklich passenden Bits in die Schraube, das verhindert rausrutschen und Beschädigungen.

Eine Anekdote für willige Leser

Torx-Schrauben sind natürlich nicht unzerstörbar, ich habe das schon selber hinbekommen: Mein Akkuschrauber (18V, Makita) stand auf der Bohrstufe was dann natürlich zu deaktivierter Drehmomentbegrenzung führte. Ich war etwas im Gedanken und habe nicht genug achtgegeben wo ich hinkauere. Wie es kommen musste habe ich genau eine alte Schraube getroffen. Resultat? Der Torx-Schraubenkopf blieb heil und die Schraube drehte auch fröhlich weiter durch das harte Holz, nur zerbrach sie dabei in der Mitte. Was natürlich geschieht weil die Energie am Schraubenkopf größer ist als in der Mitte. Wenigstens wäre damit belegt das Torx die Kraft ganz hervorragend überträgt – evtl. zu hervorragend. Daher entweder nicht die Begrenzung des Drehmoments ausschalten oder richtig hingucken wo ihr hin schraubt.

Somit wäre das Rätsel um die verschwindenden Kreuzschlitzschrauben gelöst.

Da im modernen Handwerk immer mehr Akkuschrauber eingesetzt werden, lohnen sich Schraubenantriebe die die Drehkraft begrenzen einfach nicht. Stattdessen möchte man eine möglichst große Drehkraftübertragung garantieren und eine möglichst bequeme Handhabung des (schweren) Akkuschraubers.